Donnerstag, 1. 03.2018, 17:00-22:00 Uhr, top Schillerpalais.
Selten begegnen wir dem fremden Tod oder denken über den eigenen nach. Aus unserem Alltag ist der Tod weitgehend verbannt. Auf dem Friedhof setzen wir uns am ehesten damit auseinander. Meistens meiden wir jedoch diesen Ort, weil er weit entfernt von unseren täglichen Bedürfnissen zu sein scheint. Unsere kulturell gewachsenen Vorstellungen von nicht zu störender Totenruhe erlauben es uns nicht, den Friedhof ALS ORT zu entdecken. Bis auf einen langsamen Spaziergang auf den ausgewiesen Gehwegen, Grabpflege und Andächtigkeit innerhalb kulturell etablierter Muster, ziehen wir wenig alternative Nutzungsmöglichkeiten in Erwägung.
Genau an dieser Stelle setzt „Temporäre Nutzung“ an.
Wie können wir Besucher dazu anregen, die Nutzungsmöglichkeiten des Friedhofs neu zu denken, um ihnen einen individuellen Zugang zum Friedhof zu ermöglichen? Wie können wir Verstorbenen gerecht werden durch Interaktionen, die gemeinsam am Grab stattfindet? Welche bislang ungewöhnlichen Verhaltensweisen (Rituale, Spiele etc.) können wir auf dem Friedhof durchführen ohne dass sich andere davon gestört fühlen? Wie können wir uns anders erinnern? Wie können auch Friedhöfe zu Orten werden, an denen sich Lebende und Tote auf andere Art begegnen? Und wie sehr kann uns ein proaktiver Umgang mit unseren Erinnerungen am Ort Friedhof auch bei einer gelingenden Trauerarbeit helfen?
Wir werden diskutieren und gemeinsam testbare Prototypen und Situationen entwickeln.
Teilnahme am Salon nur nach Anmeldung per Mail (frauhue @ gmx.de).